Stadt entwerfen, bauen und bewohnen als Ökosystemgestaltung

authored by
Andreas Quednau
Abstract

Der Gegensatz zwischen der Natur und Kultur befindet sich seit langem in einem Auflösungsprozess. Der Mensch hat sich als bestimmender Faktor zunehmend in geologische und biochemische Prozesse eingemischt – soweit dass die Erde längst ein Humansystem mit eingebetteten Ökosystemen ist. Damit hat sich das Verhältnis von natürlichen und menschgemachten Umwelten grundlegend verändert. Die Gegensätzlichkeit und klare Abgrenzbarkeit von Naturräumen und Stadt, als kulturelle Leistung des Menschen, ist in Frage gestellt. Die Gegensätze lösen sich nicht nur auf, weil sie sich vermischen, sondern sie bilden ein neues systemisches Ganzes. Die Natur als das vermeintliche Außen der Stadt verschwindet. Sie wird zum inhärenten Bestandteil des städtischen Metabolismus, der als offenes System in stetiger Wechselwirkung von Humansystem und Ökosystem eine neuartige, zweite Natur bildet. Dieses Verständnis der aktuellen Erdepoche als Anthropozän eröffnet für die Stadt gestaltenden Disziplinen neue Perspektiven.

Der Artikel stellt die Frage, wie am Übergang ins Anthropozän Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner innerhalb dieser neuartigen, zweiten Natur produktiv agieren können und erläutert anhand von Projekten des Büros SMAQ beispielhaft wie urbane Landschaften und Agglomerationen mit human-ökosystemarer Lust gestaltet, aktiviert und gelebt werden können.

Organisation(s)
Section Urban Design
Type
Article
Journal
Wolkenkuckucksheim
Volume
21
Pages
89-99
No. of pages
11
ISSN
1430-3863
Publication date
2016
Publication status
Published
Peer reviewed
Yes
ASJC Scopus subject areas
Architecture
Research Area (based on ÖFOS 2012)
Urban design, Housing, Landscape architecture
Sustainable Development Goals
SDG 11 - Sustainable Cities and Communities
Electronic version(s)
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