Lieblingsortekarten

Ein Tool zur Erfassung von kulturellen Ökosystemleistungen durch Akteure?

verfasst von
Birte Bredemeier, Johannes Hermes
Abstract

Wesentliche Faktoren des Identifikationswertes von Landschaften sind ihre Eigenart und ihre Bedeutung für die Bereitstellung von kulturellen Ökosystemleistungen. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwiefern von Bürger*innen wahrgenommene besondere Orte und Landschaftsbestandteile und die ihnen über das Ausweisen als Lieblingsort beigemessene Bedeutung mit dem Ergebnis einer nutzerunabhängigen Bewertung der kulturellen Ökosystemleistung Ästhetik übereinstimmen.
Es konnte eine räumliche Koinzidenz von Lieblingsorten und nutzerunabhängiger Bewertung der landschaftsästhetischen Qualität als Kulisse für Erholung aufgezeigt werden. Landschaftsausschnitte mit einer hohen Anzahl an Lieblingsorten lassen sich als Bereiche hoher Landschaftsqualität und/oder guter Erreichbarkeit abgrenzen. Dabei kann insbesondere der Faktor Erreichbarkeit herangezogen werden, um Lieblingsorte in Bereichen von eher geringer erholungsrelevanter Landschaftsqualität zu erklären.
Lieblingsortekarten stellen eine vergleichsweise einfache und zeitsparende Methode dar, um viele Akteure in den „Regiobranding“-Prozess zu involvieren und die tatsächliche Nutzung einer Landschaft zu erfassen. Nutzerunabhängige Methoden zur Bewertung von kulturellen Ökosystemleistungen können demgegenüber eine fundierte Grundlage zur Identifikation von Suchräumen für regionale Charakteristika und Eigenart liefern. Beide methodischen Ansätze ergänzen sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Ausrichtung gut.

Organisationseinheit(en)
Institut für Umweltplanung
Typ
Beitrag in Buch/Sammelwerk
Band
7
Seiten
147-158
Anzahl der Seiten
11
Publikationsdatum
19.11.2019
Publikationsstatus
Veröffentlicht
Ziele für nachhaltige Entwicklung
SDG 3 – Gute Gesundheit und Wohlergehen